DFG-Graduiertenkolleg "Algorithmische Synthese reaktiver und diskret kontinuierlicher Systeme"
Während Methoden der Softwarevalidierung und -verifikation inzwischen gut etabliert sind, abgesichert durch adäquate formale Modelle und auch erprobt in der praktischen Anwendung, ist der Ansatz der automatischen Synthese von Software (und Hardware) erst rudimentär entwickelt. Doch bildet sich sowohl in der theoretischen Informatik als auch in der Praxis der Ingenieurdisziplinen derzeit ein schnell wachsendes Instrumentarium für die Entwicklung von algorithmisch realisierbaren Syntheseverfahren heraus, vor allem getrieben durch die Notwendigkeit, durch den Einsatz von in formalen Modellen abgestützter Algorithmik die Entwicklungskosten zu senken. Der Ansatz der Programmsynthese ist allerdings nur in eingeschränkten Szenarien realistisch, vor allem in reaktiven (Multi-Agenten-) Systemen mit eingeschränkter Datenkomplexität sowie in Leit- und Steuerungssystemen. Zentrale Forschungsprobleme in diesem Feld sind einerseits die Etablierung von System-Modellen, die algorithmische Lösungen des Syntheseproblems erlauben, andererseits (ähnlich wie in der Verifikation) die Kombination von diskreten und kontinuierlichen Parametern (hybride Systeme) und schließlich die Erforschung des möglichen Anwendungspotenzials.
Ziel des Graduiertenkollegs ist es, diese Forschungen durch Bündelung der Expertise aus Informatik, Mathematik und vier Ingenieurdisziplinen (Prozessorarchitekturen, Regelungstechnik, Prozessleittechnik sowie Schienenverkehrswesen) voranzutreiben und zu der notwendigen Methodenintegration beizutragen. Die Forschungen erfolgen in vier Themenbereichen: Algorithmik für agentenbasierte, probabilistische und hybride Systeme, Formale Modelle reaktiver Systeme und spieltheoretische Methoden, Softwaretechnische Einbettung und Modellierungssprachen, Anwendungen und Demonstratoren.